Hauptzielsetzung ist die Gewährleistung einer nachhaltigen Forstwirtschaft. Dies soll durch Schaffung weltweit einheitlicher Standards zur Bewirtschaftung von Wäldern gewährleistet werden...
Gemeinsamkeiten von FSC & PEFC
Beide Systeme setzen sich für eine nachhaltige Bewirtschaftung ein und haben viele Gemeinsamkeiten. Die Zertifizierung erfolgt anhand bestimmter Kriterien. Dabei setzen beide Systeme unter anderem voraus:
Wie bereits erwähnt haben FSC und PEFC viele Gemeinsamkeiten. Die Unterschiede liegen in Details. Beim FSC werden die Kriterien für die Zertifizierung von drei gleich-berechtigten Kammern beschlossen: von Vertretern von Natur-schutzverbänden, sozialen und wirtschaftlichen Interessengruppen. Dagegen legt PEFC nach eigenen Angaben besonders großen Wert darauf, dass die Interessen der Waldeigentümer gewahrt bleiben. Der FSC-Standard ist besonders bei einzelnen ökologischen Kriterien deutlich konkreter. So schreibt das FSC vor, dass 5% der Waldfläche als Referenzfläche nicht bewirtschaftet werden dürfen und langfristig zehn Bäume pro Hektar als Habitatbäume geschützt werden sollen.
Der Einsatz chemischer Pflanzenschutzmittel ist in FSC-zertifizierten Wäldern nur nach behördlicher Anordnung erlaubt, während er in PEFC-zertifizierten Wäldern “auf das notwendige Maß” beschränkt wird. Ein weiterer Unterschied besteht beim vorgeschriebenen Abstand der Rückegassen. Das sind vorgegebene Pfade, auf denen Erntemaschinen den Wald befahren dürfen. Während die Rückegassen in PEFC-zertifizierten Wäldern einen Mindestabstand von 20 Metern aufweisen müssen, sollen sie in FSC-zertifizierten Wäldern nicht mehr als 13,5% der Waldfläche einnehmen. Die Abstände sollen 40 bis 20 Meter betragen und sind somit in ihrer Gesamtfläche begrenzt.
PEFC legt großen Wert auf einfache und günstige Zertifizierungsverfahren. Während bei FSC grundsätzlich jeder Forstbetrieb (also auch jeder Waldeigentümer oder die Forstbetriebsgemeinschaft) einmal im Jahr kontrolliert wird, besteht bei PEFC – besonders im Rahmen des regionalen Zertifizierungsverfahrens – die Möglichkeit, große Gebiete zu zertifizieren und dabei das Zertifizierungsverfahren für den einzelnen Eigentümer stark zu vereinfachen. Unter anderem werden hier im Jahr nur noch mindestens 10% der Fläche kontrolliert. Dieser reduzierte Aufwand führt so auch zu geringeren Kosten.
Die Hauptzielsetzung ist die Gewährleistung einer nachhaltigen Forstwirtschaft. Dies soll durch Schaffung weltweit einheitlicher Standards zur Bewirtschaftung von Wald gewährleistet werden.
FSC versucht, einen wesentlichen Anteil aller Wälder der Welt unter nachhaltige Bewirtschaftung zu stellen. Dabei soll es sich voraussichtlich um mindestens 30 % aller bewirtschafteten Wälder handeln. Weiterhin soll das System zur Vermeidung von umstrittenen Holzquellen (Controlled Wood Standards) auf den Märkten und für Einkaufsrichtlinien von beispielsweise Einzelhändlern oder Regierungen etabliert werden.
Der Forest Stewardship Council geht auf eine Initiative von Menschenrechtsorganisationen, Umwelt-NGOs sowie einer Gruppe von Händlern und Industriebetrieben im Jahre 1990 in Kalifornien zurück.[1] Entscheidende Unterstützung kam der Initiative im Rahmen des Umweltgipfels von Rio zu, auf welchem die Leitprinzipien Nachhaltiger Entwicklung verbindlich formuliert wurden. Dort war es jedoch nicht möglich, sich auf ein rechtlich bindendes Instrument zum Erhalt bzw. zur nachhaltigen Nutzung der Wälder zu einigen, obwohl im Kapitel 11 der Agenda 21 ein faktischer 4-Punkte-Plan zur Umsetzung nachhaltiger Forstwirtschaft formuliert wurde. Aufgrund der aus Sicht großer internationaler Umweltschutzorganisationen wie Greenpeace oder WWF unbefriedigenden Ergebnisse beim Schutz von Wäldern hielt man die Idee des FSC für geeignet, zu einer besseren Forstwirtschaft beizutragen. Die Entwicklung der Organisation FSC basiert maßgeblich auf dem Engagement von WWF, von Greenpeace, Gewerkschaften und Interessensvertretern indigener Völker, die gemeinsame Interessen identifizierten.
Im Oktober 1993 fand die Gründungsversammlung des FSC in Toronto/Kanada statt. Bis zur Mitte des Jahres 1994 erfolgte nach der Einrichtung eines Büros in Oaxaca/Mexiko die Entwicklung des internationalen Standards und der Statuten der Organisation, die im Sommer 1994 von der Vollversammlung genehmigt wurden. Ebenfalls in Oaxaca erfolgte schließlich die Registrierung des Vereins im Februar 1996. Im Januar 2003 wurde der Sitz des FSC International nach Bonn/Deutschland verlegt.
Obwohl auch einige Vertreter der Forst- oder Holzwirtschaft die Ideen des FSC von Beginn an unterstützten, zeichnete sich Mitte der 1990er Jahre ab, dass vielerorts insbesondere die betroffenen Forstbetriebe sie aus unterschiedlichen Gründen ablehnten. Hierzu zählen nicht nur in Deutschland auch staatliche oder kommunale Forstverwaltungen.
Forstbetriebe und -verwaltungen in unterschiedlichen Ländern und Regionen entwickelten selbst Zertifizierungssysteme, die mit dem FSC in der Regel bis heute konkurrieren. Zu betrachten sind zwei Märkte: Zertifizierungsinstitutionen konkurrieren um Zertifizierungskunden (z. B. Forstbetriebe); das Zertifikat konkurriert mit anderen Zertifikaten, Gütesiegeln o. ä. um Ansehen und Anerkennung bei Entscheidern und Kunden, die unzertifizierte Produkte kaufen. In Europa entstand so das Programme for Endorsement of Forest Certification Schemes (PEFC).[2]
Heute zählt der FSC international mehr als 500 Mitglieder. Weltweit nach den Prinzipien und Kriterien des FSC zertifiziert waren 2010 über 120 Millionen Hektar Wald (100 ha = 1 Quadratkilometer ⇒ 1,335 Millionen Quadratkilometer. Das entspricht einer Fläche von 1.000 × 1.335 km).[3]
In Deutschland
In Deutschland wurde 1997 die Entwicklung eines nationalen Standards eingeleitet; 2001 wurde er mit der Akkreditierung vollendet.[4] In Deutschland sind heute (Januar 2018) 1.195.193,5 ha zertifiziert (ohne Bundesforsten).[5] Im Mai 2010 waren es noch 755.739 ha[6], dies entsprach 2010 etwa 7 % der Waldfläche in Deutschland, im Januar 2013 noch knapp 5,3 %.
Die von den Waldbesitzern einzuhaltenden PEFC-Standards entsprechen den Grundsätzen einer naturnahen Waldbewirtschaftung. Hier ein Auszug aus der Leitlinie für nachhaltige Waldbewirtschaftung zur Einbindung des Waldbesitzers in den regionalen Rahmen:
• Mischbestände aus standortgerechten Baumarten sind zu erhalten
• Kahlschläge sind grundsätzlich zu unterlassen,
• ein angemessener Totholzvorrat ist zu erhalten,
• beim Einsatz von Maschinen ist der Boden besonders zu schonen
• der Einsatz von Pestiziden ist zu vermeiden (Gutachten erforderlich),
• auf die geschützten Biotope und Schutzgebiete sowie die gefährdeten Tier- und Pflanzenarten ist besondere Rücksicht zu nehmen
Quellen:
Wikipedia, Waldhilfe.de WWF Deutschland, Greenpeace, Umweltbundesamt